Energie-Effizienz und erneuerbare Energien
Quelle: CAN in Automation e. V. - veröffentlicht in etz 12/2010
Energie-Effizienz ist in aller Munde. Trotzdem ist Abschalten immer noch die beste Alternative, weniger Energie zu verbrauchen. Deshalb arbeiten CiA-Mitglieder an einem entsprechenden CANopen-Geräteprofil, mit dem es möglich ist, das gesamte Netzwerk oder nur einzelne Geräte oder Gerätegruppen abzuschalten. Erste Vorschläge kamen aus dem CiA-Arbeitskreis für Aufzugssteuerungen. Der europäische Gesetzgeber hat bereits eine Energieverbrauchs-Klassifizierung für Aufzüge initiiert, die denen von Haushaltsgeräten ähnlich ist. In der nächsten Version des CANopen-Lift-Profils (CiA 417) werden bereits entsprechende Abschalt-Funktionen zur Verfügung stehen. Dann kann die Steuerung zu gewissen Zeiten (zum Beispiel in der Nacht), das Licht in der Kabine abschalten oder nur in Stosszeiten den Fahrkorb mit erhöhter Beschleunigung fahren).
Erleichtert wird dies durch eine neue Generation von CAN-Transceivern, die ein partielles Aufwachen unterstützten. Diese Transceiver sollen in der Norm ISO 11898-6 international standardisiert werden. Erste Chips sind bereits auf dem Markt. Sie sind vor allem für batterie-betriebene Systeme interessant, beispielsweise für Leicht-Elektro-Fahrzeuge (Pedelecs, E-Bikes, usw.). Ein CiA-Arbeitskreis entwickelt derzeit mit dem EnergyBus e. V. ein entsprechendes mehrteiliges CANopen-Anwendungsprofil (CiA 457). Eine Task-Force wird darüber hinaus für selektiv aufweckbare CANopen-Geräte eine Applikationsschrift verfassen, wie man diese Funktionen in CANopen nutzen sollte.
Um Geräte zu entdecken, die beispielsweise durch Alterungsprozesse oder durch Fehler mehr Energie verbrauchen als üblich, muss man den Energieverbrauch messen. Dazu wird das CANopen-Profil CiA 458 entwickelt. Es kann in einem Stand-alone-Gerät oder als zweites „logisches Gerät“ in jedem CANopen-Modul implementiert werden. Mit diesem Messgerät kann auch die Rückspeisung eines elektrischen Antriebes gemessen werden.
CiA-Mitglieder sind auch im Bereich regenerativer Energiequellen aktiv. CANopen wird schon seit vielen Jahren für „Pitch-control“-Aufgaben in Windenergieanlagen eingesetzt. Dabei können sowohl elektrische (CiA 402) als auch hydraulische (CiA 408) Stellglieder mit CANopen-Interface eingesetzt werden. Die Erfassung der Rotorstellung erfolgt dabei mit CANopen-Encoder (CiA 406). Für photovoltaische Anlagen haben CiA-Mitglieder das CANopen-Profil CiA 437 entwickelt, das im nächsten Frühjahr in der zweiten Version herausgegeben wird. Dieses Profil beschreibt sämtliche Geräte-Schnittstellen der Photovoltaik-Anlage vom Wechselrichter über die Strangsteuerung und die Nachführeinheiten bis hin zu den Wettersensoren. Dies wird die Systemintegration und die Wartung erheblich vereinfachen und den Systemlieferant unabhängiger von seinem Zulieferer machen.