Einführung in das standardisierte Netzwerk für Aufzugsteuerungssysteme
Quelle: Übersetzung des Artikels aus dem englischen Teil dieses Wikis
Bereits Anfang der 90er Jahre fingen die ersten Aufzugbauer an, serielle Bussysteme für die Verknüpfung elektronischer Geräte einzuführen. Die Vorteile waren und sind:
- ein stark erweiteter Funktionsumfang für Aufzüge,
- die gemeinsame Nutzung von Informationen durch alle beteiligen Komponenten,
- die Einsparung von Kabeln,
- die Reduzierung von Verkabelungsfehlern,
- die einfache Ausbaufähigkeit
- und erweiterte Diagnostik, so wie auch die leichtere Fehlerbehebung.
Wenn ein Hersteller alle Geräte selbst herstellen kann, gibt es für ihn keinen Grund, für den Einsatz eines offenen Kommunikationsstandard. Kleine und mittelgroße Aufzugbauer sowie deren Zulieferer jedoch brauchen eine herstellerunabhängige Spezifikation. Der Vorteil für den Lieferanten sind weniger Varianten der Geräte und dies ermöglicht eine Erhöhung der Stückzahl. Das bedeutet für Aufzugbauer, dass Komponenten zu einem besseren Preis- / Leistungsverhältnis verfügbar sind und preisgünstige Werkzeuge die Systemintegration unterstützen.
Jede ungenügende Standardisierung schränkt die Freiheit der Aufzugbauer ein. Deshalb sollte ein Kommunikationsnetzwerk möglichst flexibel sein. Das in Europa genormte CANopen (EN 50235-4) erfüllt diese Ansprüche und wurde deshalb von den Aufzugbauern und ihren Zulieferern ausgewählt. Auf CANopen basierend haben sie ein Applikationsprofil definiert, das alle Geräteschnittstellen beschreibt. Mit dem CANopen-Applikationsprofil für Aufzugsteuerungssysteme kann man eine Aufzugsgruppe aus maximal 8 Aufzugsteuerungen mit bis zu 254 Haltestellen beschreiben. Das Profil unterstützt Aufzugskabinen mit bis zu vier Türen je Aufzug. Es definiert auch alle Nachrichten, die zwischen den Geräten ausgetauscht werden. Selbstverständlich hat der Aufzugbauer immer die Möglichkeit die vordefinierte Nachricht entsprechend den Ansprüchen des Anwenders anzupassen.
Um das Applikationsprofil in möglichst vielen Aufzugsteuerungssystemen nutzen zu können, stellt die Spezifikation virtuelle Geräte vor. Der Zulieferer kann mehrere virtuelle Geräte in ein physikalisches Gerät implementieren. Das Konzept der virtuellen Geräte ermöglicht die Beschreibung von transparenten Gateways. Das ist notwendig, da in großen Aufzugsteuerungssystemen nicht alle Geräte an einem physikalischen Netzwerk angeschlossen werden können, zum Beispiel wenn die maximale Anzahl der Knoten überschritten wurde.